Sehr häufig konzentrieren wir uns auf Symptome eines Problems und versuchen diese mit allen möglichen Mitteln zu beheben. Eine kleine Anpassung hier, ein zusätzliches Meeting dort, ein neuer Prozess, ein passendes Training… Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Doch die zugrundeliegenden Ursachen bleiben oft im Dunkeln und damit unberücksichtigt.
Eine wirksame Methode Ursachen auf den Grund zu gehen ist die 5-Why-Methode. Dabei wird jede Antwort auf die „Warum ist das so“-Frage erneut mit einem „Warum“ hinterfragt. Die Methode ist sehr flexibel und kann in vielen Situationen eingesetzt werden. Du kannst sie für dich allein nutzen oder im Team.
- Identifiziere das Problem/das Symptom, beschreibe und notiere es. Je genauer, desto besser.
- Frag, warum das Problem/Symptom aufgetreten ist. (1. Why)
- Nimm die Antwort und frag erneut: „Warum ist das so?“ (2. Why)
- Gleiches Spiel: nimm die Antwort und frag erneut „Warum ist das so? (3. Why)
- Dito. (4. Why und 5. Why) – je nach Bedarf
- Ableitung von Handlungsfeldern
Mit dieser Methode kommst Du schrittweise in Richtung der zugrundeliegenden Ursachen. Und damit zu Hebeln etwas daran zu verändern. Auch bei beliebten Ausreden/Allgemeinplätzen zu anstehenden Veränderungen lassen sich mit der 5-Why-Methode Ursachen und konkrete Handlungsfelder identifizieren.
Praxisbeispiel für die 5-Why-Methode – vereinfacht dargestellt
- Problemstellung: „Der neu eingeführte Prozess hat uns gar keine Verbesserungen gebracht“ so das einhellige Feedback des Führungskräfte-Teams eines Beleuchtungsmittel-Herstellers im letzten Führungsmeeting.
- Warum ist das so?
„Unsere Mitarbeitenden nutzen den neuen Prozess einfach nicht.“ - Warum ist das so?
„Sie wissen nicht wie und kommen mit den neuen Schritten nicht klar. Sie sind unsicher und fürchten sich davor Fehler zu machen“. - Warum ist das so?
„Die Einführung durch den Experten war zu theoretisch und es fehlte die Zeit, die neuen Prozess-Schritte zu üben“.
„Bei Fehlern wird bei uns immer erst nach den Schuldigen gesucht.“
Ab dem 3. Why haben wir die Themen auseinandergezogen. Ein Handlungsfeld ging in Richtung Qualifizierung, das andere in Richtung Umgang mit Fehlern im Unternehmen. Beide Handlungsfelder werden nun separat weiter betrachtet. Dabei werden wir die Warum-Frage sicher noch einige Male stellen…
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